Wie Kunst entsteht…

Vor einiger Zeit sah ich auf dem von mir abonnierten Kanal „Amazing Nature“ ein wieder einmal ganz gut gemachtes Video von Michael Leidel. In diesem Video zählt der Autor einige Argumente auf, warum ihn als Foto- und Video-Profi die Möglichkeiten der Smartphone-Fotografie nicht überzeugen. ( https://youtu.be/eUPofkOgoA8) Die Argumente sind nachvollziehbar. Michael räumt in dem Film auch ein, dass Smartphones innerhalb ihres begrenzten Bereichs durchaus schöne und kreative Fotos erlauben. Technisch sind durch sehr kleine Sensoren, begrenzte Brennweitenauswahl und andere technische Gegebenheiten bestimmte Felder in der Fotografie nicht zu beackern. So in der Tierfotografie, bei der sehr große Brennweiten Pflicht sind, um nur ein Beispiel zu nennen. Auch in der Nachtfotografie, egal, ob es um Astronomie oder Stadtansichten geht, können sogar Kameras wie vom iPhone Max Pro (weiter unten mehr davon) mit noch so ausgeklügelter Prozessortechnik nicht jedes Rauschen eliminieren. So weit, so gut.

Das was mich an diesem Beitrag am meisten stutzig gemacht hat, wie eine Reihe von zustimmenden Kommentatoren den Begriff „Kunst“ oder „künstlerische Fotografie“ definieren. Ich las z.B. Kommentare wie „nur mit einer richtigen Kamera kann man künsterische Fotos machen“ oder „ich brauche meine Räder und Hebel an meiner Kamera, um alle Einstellungen nach meinen kreativen Vorstellungen vornehmen zu können“. „Smartphones taugen nur zu Schnappschüssen“. Ich wette, dass unter denjenigen, die ohne diese mechanischen Einstellhilfen nicht klarkommen, auch ein paar sind, die den rudimentären Touchscreen der Sony Alpha Kameras vor allem deswegen kritisieren, weil er „nur“ ein Setzen des Focuspunktes erlaubt. Ich finde, da ist man mit den tollen vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten einer professionellen Foto-App besser dran…

Verdichtet könnte man viele dieser Aussagen auf den Nenner bringen: „Nur wenn ich am Rädchen drehen kann, entsteht (Foto-)Kunst.“ Was über die Vorstellungen eines Großteils der Community Bände spricht. Wer weiß, ob es nicht lohnenswert wäre, dass sich der Eine oder Andere der Kommentatoren mit seiner Konnotation von Kunst etwas kritischer auseinander setzt.

Insofern Michael Leidel auch den Smartphones künstlerisches Potential zugesteht, müssen wir hier erneut konstatieren, dass die sogenannte soziale Netzwerk-Öffentlichkeit Schwierigkeiten hat, eine Aussage als solche zu verstehen und nicht in missverstandener Weise mit persönlichen Vorlieben und Befindlichkeiten zu vermischen. Das ist nämlich das wenig Konstruktive an entsprechenden Kommentaren.

Nur nebenbei: Auch einige Aussagen von Herrn Leidel waren zur Zeit der Entstehung seines Beitrages (2021) nicht mehr technisch auf dem neuesten Stand, so die Informationen über HDR-Technik und RAW-Formate bei Smartphones. Das neue iPhone 12 Pro Max stellte damals einige Innovationen vor, die auch in herkömmlichen modernen Kameras sehr nützlich wären. Dazu gibt es einen aufschlussreichen Beitrag von Pavel Kaplun, dessen Kanal ich auch abonniert habe. https://youtu.be/-BIS20EFYJI

Und genau deshalb habe ich mir vor ein paar Wochen ein neues iPhone geleistet. Es ist inzwischen – die Zeit vergeht – ein iPhone 15 Pro Max, das auch beim Filmen Maßstäbe setzt. 

Und eines noch: Die erste Fassung dieses Beitrags entstand einige Jahre vor dem Hype um die durch KI erstellte Kunst. Die Diskussion zu den Möglichkeiten der KI-gestützten Bildbearbeitung bzw. Bildgenerierung verdient mindestens einen eigenen Beitrag – vielleicht sogar einen eigenen Blog, der mit Eifer zu betreiben wäre. Denn die Entwicklung auf diesem Gebiet ist so rasant, dass man mit dem Veröffentlichen aktueller Inhalte kaum hinterherkommt.

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